Hauptseite Branchen Landwirtschaft EAWU strebt gemeinsamen Markt für ökologische Agrarprodukte ab 2025 an

EAWU strebt gemeinsamen Markt für ökologische Agrarprodukte ab 2025 an

Bonn (GTAI) - Die EAWU will einen Fahrplan zur Etablierung eines einheitlichen Binnenmarktes für landwirtschaftliche Bioprodukte ausarbeiten. Das vereinbarte der Rat der Eurasischen Wirtschaftskommission bei seiner Sitzung am 15. Juli 2021. / Von Hans Peter Pöhlmann

Ein gemeinsamer Markt ab 2025 soll bessere Rahmenbedingungen für eine der vielversprechendsten und wachstumsstärksten Sparten der Agrarbranche schaffen.

Die Roadmap soll zu einem internationalen Vertrag führen, der den freien Verkehr von Ökolandbauprodukten in der EAWU gewährleistet. Große Hoffnungen setzen Branchenvertreter darüber hinaus auch auf die weltweit steigende Nachfrage nach Ökolandbauprodukten. Das europäische Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) schätzte das Weltmarktvolumen für 2019 auf rund 106 Milliarden Euro.

Die Eurasische Wirtschaftskommission will das Exportpotenzial der EAWU ausbauen und vielversprechende Drittmärkte erschließen. Hierzu soll die Zusammenarbeit mit der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ausgebaut werden.

In der EAWU wird bislang nur etwa 1 Prozent der gesamten Ackerfläche für ökologischen Landbau verwendet. „Die Entwicklung der Sparte wird durch das Fehlen einer gemeinsamen Gesetzgebung gebremst. Das führt zu einem niedrigen Niveau des gegenseitigen Handels und einer unterentwickelten Zusammenarbeit zwischen den Ländern“, so Artak Kamalyan, Minister für Industrie und den Agrarsektor der Eurasischen Wirtschaftskommission.

In Russland, dem größten Land der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU), rechnet das Landwirtschaftsministerium für den Ökolandbau mit jährlichen Wachstumsraten von rund 10 Prozent. Der Nationale Ökolandbauverband (Nacionalny organitscheskij sojuz RF) bezifferte das Marktvolumen in Russland 2018 mit umgerechnet 183 Millionen Euro. Rund 390.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden biozertifiziert bewirtschaftet.