Kommt bald der Eurasische Rubel?
Bonn (GTAI) – Ein gemeinsamer Zahlungsraum in der EAWU ist schon lange im Gespräch. Jetzt trafen sich Experten der Eurasischen Wirtschaftskommission und der Zentralbanken, um die Aussichten zu erörtern. / Von Viktor Ebel
Armen Khachatryan wies auf den Einklang einer gemeinsamen Währung mit der eurasischen Wirtschaftsintegration bis 2025 hin. Laut dem Direktor für Finanzpolitik sei die verstärkte Verwendung von nationalen Währungen bei grenzüberschreitendem Handel und die Entwicklung eines gemeinsamen Zahlungsraums durch den Vertrag der EAWU definiert.
Im Dezember 2016 wurden die Regierungen und Zentralbanken der EAWU-Staaten beauftragt, zusammen mit der Eurasischen Wirtschaftskommission die Schaffung eines gemeinsamen Finanzmarkts zu konzipieren. Zunächst folgte Widerstand: Kasachstan erteilte einer gemeinsamen Währung 2017 noch eine klare Absage. Doch im Oktober des Jahres 2019 segnete der Oberste Eurasische Wirtschaftsrat das vorgelegte Konzept ab.
Auf dem Weg dahin gibt es jedoch noch viele Hürden zu überwinden. Laut Alexander Schochin, Präsident des Russischen Unternehmerverbands RSPP, hemmen die großen wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den einzelnen EAWU-Staaten den Übergang zu einer gemeinsamen Währung.
Khachatryan empfiehlt daher erstmal, für die erfolgreiche Bildung eines gemeinsamen Finanzmarktes die Interaktion zwischen der Kommission und den Finanzaufsichtsbehörden der Unionsländer zu intensivieren. Dabei soll auch die Digitalisierung des Finanzsektors berücksichtigt werden, um eine integrierte und ganzheitliche Zahlungs- und Abwicklungsinfrastruktur zu schaffen.
Bei dem nächsten Treffen des Sachverständigenrates rücken digitale Finanztechnologien noch stärker in den Fokus. Der Meinungsaustausch über den gemeinsamen Zahlungsraum der EAWU geht dann in die nächste Runde.
Quelle: Germany Trade & Invest